Die neue Orgel
Technische Anforderungen
Die neue Marienorgel soll einerseits eine tragende Rolle in der Liturgie der Marienkapelle übernehmen, andererseits mit ausreichend Klang die Konzerte im Hochchor unterstützen. Um die konzertante Nutzung zu ermöglichen, wird das neue Instrument fahrbar konstruiert. Für die Liturgiebegleitung bleibt die Orgel, auf Höhe der Marienkapelle, unterhalb der Chorwand im 1. Joch des Chorumgangs stehen (Bild 1). Für eine optimale Klangabstrahlung bei Konzerten im Hochchor wird die Orgel in das 3. Joch des Chorumgangs vorwärtsbewegt und dann über die Chorwand hinaus nach oben ausgefahren (Bild 2). Die Planung der Orgelbaufirma sieht vor, das Instrument mittels eines hochpräzise arbeitenden Scherenhubtisches in wenigen Minuten nach oben ausfahrbar zu gestalten. Vom Hochchor aus ist dann lediglich der obere Teil, der über die Chorwand hinausragt, zu sehen.
Da sich der grundsätzliche Standort der Marienorgel im optisch sensiblen Bereich des Chorumgangs befindet, müssen die baulichen Dimensionen der Orgel auf das absolut notwendige Maß begrenzt werden. Daher wird die Gestaltung der neuen Orgel im Einklang mit der Architektur und der Atmosphäre dieses besonderen Kirchenraumes stehen.
Der Spieltisch der Orgel soll frei fahrbar sein. Auf diese Weise wird das Instrument einsetzbar für alle konzertanten Veranstaltungen am Schrein und erfüllt weiterhin in der Marienkapelle ohne Einschränkungen alle liturgischen Aufgaben. Darüber hinaus wird es möglich sein, vom neuen Spieltisch aus, alle drei Orgeln des Kölner Domes gleichzeitig spielen und zu können. Eine Lösung auf modernstem Stand der Technik.
Über die Orgelbaufirma
Die Johannes Klais Orgelbau GmbH ist eine weltweit führende Orgelbauwerkstatt in Deutschland mit Sitz in Bonn. Bereits in vierter Generation setzt sich das Familienunternehmen gemeinsam mit einem jungen Team für charaktervolle Instrumente mit hoher klanglicher und gestalterischer Ästhetik ein. Ziel ist es stets, Orgelwerke höchster klanglicher, handwerklicher und ästhetischer Qualität zu bauen, die nicht nur den Kopf ihrer Zuhörer erreichen, sondern auch ihr Herz berühren. Die Firma Klais hat bereits zwei Orgeln im Kölner Dom gebaut: Die große Querhausorgel (1948) und die kleinere Langhausorgel (1998), die so genannte Schwalbennestorgel.
Über den Künstler
Mit der äußeren Gestaltung der Marienorgel wurde das Architekturbüro Mecanoo aus Delft beauftragt. Der moderne Orgelprospekt der renommierten Architekten verbindet Kunst und Technik in einem einzigartigen Design. Der Entwurf von Mecanoo spiegelt die Säulenstruktur der vorhandenen Dompfeiler wieder und passt sich so ideal an die historische Umgebung an. Die verwendete Baubronze fängt die Sonnenreflektionen im Dom ein und hüllt die Orgel in stimmungsvolles Licht.
Die Disposition der Marienorgel
Eine Orgeldisposition beschreibt die gesamte Klangfarbenpalette einer Orgel und listet die Fülle verschiedener Klang- und Spielmöglichkeiten auf, die dem Organisten zur Verfügung stehen. Jede Orgel besteht dabei aus verschiedenen Registern, d.h. Pfeifenreihen unterschiedlicher Bauart, die jeweils verschiedene Klangfarben erzeugen können. Die Aufstellung der Pfeifenreihen einer Orgel ergibt die Disposition.
Die Disposition der neuen Marienorgel wird aus insgesamt 18 verschiedenen Registern, also 18 Pfeifenreihen bestehen, deren Zusammenstellung einen imposanten Gesamtklang erzeugen, den es so nicht noch einmal gibt. Selbst bei identischer Disposition klingen keine zwei Orgeln genau gleich. Die Ausbreitung und Verschmelzung der Klänge hängt maßgeblich von den Gegebenheiten des Raumes ab, in dem die Orgel steht.
In der Registerübersicht können Sie sich detailiert über die einzelnen Pfeifenreihen der neuen Marienorgel informieren. Die dazugehörigen Tonaufnahmen dienen dabei als Klangbeispiele.